Cart 0
Mein Name ist Allegra, ich bin 22 Jahre jung und komme aus Deutschland. Von Februar bis März 2020 hatte ich das Glück, ein Praktikum in Costa Rica absolvieren zu dürfen. Die Privatschule liegt zwar etwas abgelegen; dies stellt jedoch durch den reibungslosen und kostenlosen Transport kein Problem dar. Mir persönlich gefiel dies sogar sehr gut, da dies die Naturverbundenheit der Schule unterstreicht. Das Lehrpersonal ist unfassbar hilfsbereit, offen und locker, die Schülerschaft sehr wissbegierig und unglaublich nett und das Lernklima sehr angenehm.
Zu meinen Aufgaben gehörten das Unterstützen, Vor- und Nachbereiten des Unterrichtsgeschehens, die Übernahme und das Unterrichten einzelner Kleingruppen sowie selbstständiger Vertretungsunterricht. Für mich persönlich war es eine schöne Anerkennung, zu merken, dass mir ausgebildete Lehrer große Aufgaben zutrauten und mir somit eine Wertschätzung entgegenbrachten. Während meines Praktikums habe ich insgesamt grundlegende Elemente schulischen Lehrens und Lernens beobachten und erleben können, insbesondere in den Bereichen Mathematik, Musik, Sport, englische und spanische Literatur sowie in dem Bereich Sozialwissenschaft (Klasse 1-12).
In meiner Praxisphase konnte ich mehrere Tätigkeitsfelder der Lehrkräfte im schulischen Kontext beobachten. Vor allem in der Grundschule wurde deutlich, dass es sich nicht nur um das Unterrichten und das Vermitteln von schulischen Inhalten geht, sondern auch (vor allem) um die Erziehung und um die Disziplinierung der Kinder. Lehrpersonen haben somit nicht nur die Rolle des Lehrenden und des Unterrichtenden, sondern auch, wenn nicht sogar vielmehr, die Rolle des Erziehenden.
Eine besondere Anforderung, die mir persönlich als Lehrperson sehr schwer gefallen ist, sind die unterschiedlichen Sprachniveaus der Kinder der ersten und zweiten Klasse: manche sprachen besser Spanisch, manche besser Englisch und selten sprachen Kinder weder Spanisch noch Englisch. Dennoch ist mir aufgefallen, was es für eine riesige Leistung sowohl seitens der Kinder als auch seitens der Lehrpersonen ist, innerhalb von so kurzer Zeit auf ein so gutes zweisprachiges Niveau zu kommen; denn ab Klasse 3 sind mir kaum noch Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Sprachniveaus aufgefallen. Dank der Beobachtung, die mir durch das Praktikum ermöglicht wurde, konnte ich unterschiedliche Umgangsweisen mit Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Sprachkenntnissen erkennen und für meinen weiteren beruflichen Werdegang als hilfreichen Tipp mitnehmen.
Man muss als Lehrerin ebendiese Heterogenität in den Schulklassen berücksichtigen und nicht als Nachteil, sondern vielmehr als Bereicherung ansehen. Der vielseitige soziokulturelle Kontext in der Schule ist den standortspezifischen Merkmalen der Schule zu verdanken. Die Schule liegt in an der Pazifikküste, einer Kleinstadt, in denen viele amerikanische und europäische Auswanderer leben. Aus diesem Grund wird auch diese Schule von ebendiesem vielseitigen soziokulturellen Kontext bereichert.
Insgesamt hat mir die Arbeit an der Schule viele wichtige Grundlagen beigebracht, die mir im späteren Verlauf meiner Karrierelaufbahn weiterhelfen. Die Beobachtung und Teilnahme an dem Unterrichtsgeschehen haben mir insofern dabei geholfen, schulische Prozesse besser zu verstehen, dass ich den Unterricht aus einer ganz neuen Perspektive wahrnehmen konnte. In meinem Schulpraktikum durfte ich in eine neue Rolle schlüpfen: in die des Lehrenden.
Kurzum: Wenn du auf der Suche nach einem Arbeits- oder Praktikumsplatz bist oder noch unsicher, auf welche Schule du deine Kinder schicken sollst: hier bist du genau an der richtigen Adresse!
