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Sprachkurs, 4 Wochen Schildkröten Projekt & 6 Wochen Wildlife in Costa Rica & 6 Wochen Wildlife in Gutemala, ein Erfahrungsbericht von Lea

19 Jahre. Gerade mit der Schule fertig. Und schon beginnt das Abenteuer: Das erste Mal alleine reisen – und dann noch ins Ausland!! Wer kennt es nicht: Das unbeschreibliche Bauchkribbeln und das bis zum Hals klopfende Herz perfekte Combo. Ein Dreamteam. Immer da, um uns das Leben schwer zu machen. Aber so ist das, das Leben hält nun mal auch Herausforderungen für uns bereit. Allerdings kann ich euch beruhigen: Ich kann aus größter Überzeugung sagen, dass ich super glücklich und stolz bin, diese Herausforderung angenommen und gemeistert zu haben!

Eine Auslandserfahrung wie ich sie mit Freiwilligenarbeit mit Jamso Trainee für knapp 5 Monate hatte, ist ein Geschenk, das ihr euch niemals entgehen lassen solltet. Wie oft bekommt man schon die Chance im Leben, Schildkröten beim Schlüpfen zuzusehen oder Faultiere aus der Hand zu füttern? Dies waren nur einige einzigartige Erlebnisse, die ich in meinen zwei Projekten in Costa Rica in vollen Zügen genießen durfte. Auch, wenn es manchmal ein kleiner Kampf war, morgens um 2 schlaftrunken blinzelnd am stockdunklen Strand durch Rinnsale zu waten oder nach einem langen Abend mit neuen Freunden früh morgens um 6 Uhr aufzustehen, weil man mal wieder in seinen Favoriten, die Birds-Gruppe, eingeteilt worden war. Nichts davon würde ich missen wollen. Nicht mal die 24/7 Reis-Bohnen-Diät.

Schildkröten Projekt

Als die zwei Flüge von Hamburg nach Madrid und von dort dann nach San José geschafft waren, lebte ich mich zunächst in die neue Kultur ein, indem ich die ersten 4 Wochen in Jacó bei einer sehr fürsorglichen, sympathischen Gastfamilie mit begleitendem Spanischunterricht an der empfehlenswerten Sprachschule verbrachte. Anschließend war mein weiterer Weg zu meinem ersten Projekt, dem Schildkrötenprojekt in Guanacaste, zwar ziemlich kräftezehrend – wegen eines Straßenunfalls hatte ich meinen Anschlussbus verpasst und musste 4h in der sengenden Hitze warten + die Busfahrten in Costa Rica sind sowieso „interessant“ bei den „Straßen“. Auch noch nach der Ankunft habe ich mich als Neue etwas schwergetan, Anschluss zu finden. Jedoch verflogen Schüchternheit und Einsamkeit schnell, als eine deutsche Freiwillige dazu kam. (Dies hat mich immer wieder überrascht: Wir Deutschen invasiveren wohl überall auf der Welt.) Ins nette Team eingefunden war jedes einstündige Beach-Clean-up (Müll sammeln am Strand) und sogar jede Nightpatrol ein Klacks. Letztere haben mir besonders Spaß gebracht. Mit Notizbuch, Stift und Messmaterial in der Hand sind wir fast jede Nacht vier Stunden lang am Strand patrouilliert und haben dabei die Schildkröten an Land gezählt sowie nistende Individuen näher beobachtet: Hautnah hinter einer Schildkröte zu sitzen und die Eier zu zählen, den Körper des Tieres zu messen oder es zu taggen, war ein atemberaubendes Gefühl! Mit Gewitter war es dann zwar auch eine unvergessliche Erfahrung, aber eher traumatisch. Allerdings waren natürlich ebenso die Ausgrabungen der alten Nester unfassbar schön, wenn man zwischen Sand und Steinen selbst Jungtiere gefunden hat. Beim Behüten und Begleiten der Babyschildkröten ins „kühle“ – na ja, in CR bei 29 Grad Landtemperatur eher warme – Nass kam man vom Vaianafieber dann nicht mehr so schnell los. Daneben stand noch das Bauen einer neuen Kinderstube auf dem Plan: Mit Schaufel, Hammer und Säge in der Hand war gute 2 Stunden Schwitzen und Muskelkater angesagt – aber natürlich immer mit guter Musik! Und als Belohnung durfte man dann auch mal draußen auf der Ladefläche vom Truck mitfahren und sich als kleine Erfrischung den Wind durch die Haare wirbeln lassen. Auch abgehakt auf meiner Bucketlist. Nach Feierabend hat man dann gerne noch draußen im Gemeinschaftsraum nach dem gemeinsamen Abendessen Spiele gespielt oder auch mal einen Filmeabend mit leckerem Popcorn aus dem 2 Minuten entfernten TanteEmma-Laden zusammen veranstaltet. Gestärkt wurden wir als Team außerdem durch das gemeinsame Room Cleaning, das wir etwa alle 2-3 Tage zusammen erledigt haben. Oder auch durch gemeinsame Wochenendausflüge wie nach Sámara, Tamarindo oder Nosara, drei der schönsten Küstenorte in Costa Rica. Das hier sehr ausgeglichene Verhältnis von Arbeit und Urlaub ist mir auch positiv aufgefallen. Insgesamt blicke ich nun auf vier ereignisreiche und wundervolle Wochen zurück, in denen ich unglaubliche Naturmomente erlebt, neue, sehr sympathische Menschen kennengelernt und meine Sprachkenntnisse definitiv weiter vertieft habe.

Und kaum war ein wunderbares Projekt zu Ende gegangen, fing auch schon ein neues an. Es fällt mir recht schwer, beide Projekte miteinander zu vergleichen, da das faktisch eigentlich auch nicht möglich ist. Dennoch muss ich im Fazit sagen, dass im zweiten Projekt meine 6 Lieblingswochen auf mich warteten.

Wildlife Projekt

Hautnah mit Waschbär, Faultier, Tukan und Co. zusammenarbeiten und zwischendurch in der gemütlichen Hängemattenlounge relaxen oder ein erfrischendes Bad im Pool nehmen – was will man mehr?! Am meisten hat mir nachmittags dabei das gemeinsame Füttern der Faultiere gefallen. Super süße Tiere, die ich sofort ins Herz geschlossen habe! Aber selbst Jay Jay, dem kleinen Ausreißer unter den Waschbären, konnte man beim Anblick seiner drolligen Knopfaugen nie lange böse sein. Nicht mal den Vögeln, wegen welchen man schon um 6 Uhr aufstehen musste, sofern man für sie zuständig war. Aber wie sollte man auch einem kleinen Federball widerstehen, der dich tagtäglich mit einem fröhlichen, zuckersüßen „Hola!“ begrüßt? Einfach unmöglich! Da steht man auch mal früher auf. Dies fällt umso leichter, wenn es zur Belohnung dann leckeres Zimtporridge oder eine ordentliche Portion Pancakes mit Ahornsirup und frischen Früchten zum

Frühstück gibt! Ja, ihr habt richtig gelesen: Hier lag der Horizont nicht bei Reis und Bohnen. Das Essen dieses Projektes war zu meinem Erstaunen echt ziemlich international: Mal gab es Burger, mal Pizza, mal Pasta, mal Fisch. Und meiner Meinung nach immer super lecker!

Ebenso die Mehrbettzimmer, die regelmäßig von der freundlichen Daisy gereinigt wurden, waren meines Erachtens nach zufriedenstellend. Gleiches gilt für die Badezimmer, auch wenn man sich natürlich daran gewöhnen musste, dass das Wasser in den Duschen etwas kälter ist als Zuhause. Die Freiwilligenarbeit beschränkte sich klassischerweise hauptsächlich auf die Futterzubereitung, das Füttern der Tiere und die Reinigung ihrer Gehege. Allerdings gab es hin und wieder sogenannte „Extratasks“, darunter befand sich zum Beispiel auch Enrichment für die Tiere. Aber am besten fand ich die Touristenbesuche, wenn ich Touren auf Englisch durch das Center geben musste. Denn daran bin ich SEHR gewachsen. Brauchte man dann mal Ruhe von der Arbeit, stand einem pro Woche ein Day Off zu, jedoch konnte man sich seine freien Tage flexibel legen. Besprach man dies rechtzeitig mit Zasha, der netten Koordinatorin, hat man auch mal mehrere Tage am Stück freibekommen, die man super für einen kleinen Ausflug, z.B. nach La Fortuna oder Jacó Beach, nutzen konnte. Beides übrigens SEHR empfehlenswert! Insbesondere zum Ende meiner Projektzeit hin häuften sich tolle Reiseangebote vom Projekt selbst. Eine gesunde Work-Life-Balance stand also weit oben. Das hat man auch an den gut gelegten, nicht zu kurzen Pausen oder der Dekoration des Geländes zu Feiertagen wie Halloween oder Weihnachten gemerkt. Auch durch solche Kleinigkeiten wurde ein sehr angenehmes Arbeitsumfeld geschaffen. Dies ist allerdings in erster Linie dem Personal und den anderen Freiwilligen zu danken: Ohne diese Menschen, welche ich hier treffen durfte, wäre es nur halb so lustig und schön für mich geworden. Gerade aufgrund neuer Freundschaften ist mir der Abschied dieses Projektes auch wirklich sehr schwer gefallen.

Wildlife Projekt (Guatemala)

Zwar freute ich mich unglaublich auf ein neues Land, aber die ersten zwei Tage in Guatemala liefen leider nicht so gut für mich. Ich vermisste die anderen Freiwilligen aus Costa Rica anfangs zu sehr, um Guatemala eine Chance zu geben. Es spitzte sich sogar so sehr zu, dass ich am Ende der ersten Woche kurz davor war, das Projekt zu verlassen und nach Costa Rica zurückzuwechseln. Letztendlich stand nur das Geld im Weg. Also blieb ich in Guatemala und bemühte mich, das neue Umfeld unvoreingenommen auf mich wirken zu lassen. Dabei lernte ich, dass es der größte Fehler ist, zwei unterschiedliche Projekte miteinander zu vergleichen. Man kann ein Projekt nur in seiner vollen Schönheit erleben, wenn man ohne Erwartungen hineingeht. Und genau diese atemberaubende Schönheit habe ich in Guatemala nach der ersten Woche gespürt:

Ein TEAM – klein, aber fein. Und super herzlich! Jup, wir waren wirklich nicht viele. Genauer gesagt: Als ich ankam, war ich sogar streng genommen die einzige Freiwillige. Denn ähnlich wie in Costa Rica übrigens war das Personal in Guatemala aufgeteilt in Volunteers, Vets und Biologists. Ich arbeitete dort also als Freiwillige (die Arbeit ähnelte der Arbeit in Costa Rica: Füttern der Tiere, Säubern der

Unterkünfte, manchmal Extratasks wie Enrichment, Futterlieferungen entgegennehmen, Reinigungsutensilien reparieren/bauen, …), während der Rest aus Biologen- und Veterinärstudenten bestand. Was dabei an mir nagte, war mein mir zugeteilter Tierbereich, der lediglich verschiedene Vögel umfasste. Hach ja, wie gerne hätte man doch lieber auch einmal im Leben einen Affen gepflegt – oder noch besser: einen Jaguar! Jedoch konnte ich verstehen, dass solche Tiere nicht in meiner Obhut lagen. Schließlich ist die Gefahr da zu groß, verletzt zu werden. Darum bekommen nur Erfahrene wie zukünftige Tierärzte die Erlaubnis, sich um diese Individuen zu kümmern. Schade, aber vernünftig! Nichtsdestotrotz sehe ich es überhaupt schon als ein großes Privileg an, solche Tiere aus der Nähe gesehen haben zu dürfen. Wann immer ich Lust hatte, standen mir die Türen zum gigantischen Education-Center offen. Wirklich großflächig und wunderschön mit kleinen Spielstationen und Ausstellungen für Touristen angelegt. Sogar einen eigenen Shop gab es – genauso wie in Costa Rica – wo ich mir gleich ein T-Shirt als Andenken gekauft habe. TRIGGERWARNUNG: KITSCHIG! Das will ich nun am liebsten gar nicht mehr ausziehen, weil es mich zurückversetzt in die beste Zeit meines Lebens: Zurück in einen Ort voller Tiere, Sonne, Sommergefühle. Zurück in einen Ort voller verantwortungsbewusster Arbeit, für die sich jeder schmerzende Muskel und jede Schweißperle gelohnt hat. Zurück in das malerische Gebiet des Sees Itzá, in welchem man nachmittags nach der Arbeit ein wohlverdientes Bad nehmen konnte. Zurück in die Gesellschaft verrückter, liebenswerter Menschen, die manchmal fast gar nicht mehr aus den gemeinsamen Lachflashs herauskamen. Zurück in lange Nächte voller Pizza, Lagerfeuer, Filme, Tanz und guter Musik. Zurück in den einen oder anderen verkaterten Morgen in der Animal Kitchen. Zurück in pitschnasse Schuhe, wenn man an der Bootsstation mal wieder durch den See tigern musste. Zurück in einen Ort voller Kultur und Sprache. Hach, ich könnte ewig so weitermachen. Kürzen wir es daher ab: Zurück in einen Ort voller Herz und Stolz. Wildlife Projekt. Einen Ort, an den ich eines Tages wiederkehren möchte. Denn es war ein Ort, der es wahrlich doch wert war, zu bleiben.

Fazit

Abschließend kann ich sagen, dass ich ungelogen die schönste Zeit meines Lebens hatte. Alle drei Projekte haben mir gefallen, wobei das Schildkrötenprojekt etwas abwechslungsreicher hätte sein können. Das wohl intensivste Projekt war mit Abstand das Wildlife Projekt in Guatemala. Allerdings scheint mir das Wildlife Projekt auch eine Nummer größer als das Wildlife-Projekt in Costa Rica. Da dürfte der Schwerpunkt auf die Rettung und Freilassung der Tiere noch einmal größer sein. Aus diesem Grund wurde auch der Umgang mit den Tieren sehr viel strenger gehandhabt. Der Kontakt mit ihnen wurde so weit wie möglich reduziert und auch Sprechen sollte man im Umkreis der Tiere vermeiden, damit sie weder sprechen lernen noch ernsthaft an den Menschen gewöhnt werden. Sie sollten so wild wie möglich behandelt werden, was ich aber sehr wichtig und positiv fand. Schließlich muss das Tierwohl Vorrang haben, Rescue Center sind keine Streichelzoos zur Freizeitvergnügung. Dessen sollte man sich unbedingt bewusst sein, wenn man sich für solch eine Freiwilligenarbeit interessiert. Die Motivation muss der Artenschutz sein. Legt man aber ein entsprechend verantwortungsbewusstes, respektvolles und diszipliniertes Verhalten an den Tag, kann man sich auf eine wundervolle Zeit freuen, in der man stolz auf einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Artenschutz sein kann. Guatemala und Costa Rica sind zwei vieler grüner Länder, die dringend so grün bleiben müssen. Oder besser: so bunt! Denn beide gehören zu den artenreichsten Ländern der Welt und bedürfen gerade in Zeiten der Klimakrise entsprechenden Schutz. In diesem Sinne möchte ich JEDEN da draußen dazu motivieren, sich als Freiwilliger in solchen Projekten zu engagieren. Denn es ist eine Arbeit für den

Planeten und somit letztendlich für UNS. Außerdem ist die Arbeit verknüpft mit der Auslandserfahrung ein unglaublich bereicherndes Erlebnis für einen selbst. Man lernt so viele neue Menschen kennen – und die Menschen in Lateinamerika sind unfassbar herzlich! – trifft Gleichgesinnte, hört die beeindruckenden, aufregenden Geschichten der Locals, lernt Fremdsprachen, ist umgeben von imposanten Tieren, denen man in seiner Heimat niemals begegnen würde, umgeben von malerischen Landschaften. Das alles sollte man sich nicht entgehen lassen, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Und wenn ihr sie habt, ist das ein Geschenk. Auch etwas, was ich in dieser Zeit gelernt habe: das Wertschätzen bisher eher unbemerkter Privilegien. Die Freude am einfachen Leben. Und das Loslösen von Luxus und Komfort. Man glaubt es kaum, aber auch wenn es anfangs selbstverständlich schwer war, hat es richtig gut getan. Und nun kann man Zuhause sogar noch viel mehr genießen. Endlich wieder das eigene Bett! Der größte Vorteil meiner Reise war für mich allerdings mentalen Ursprungs: Alles was ich gemacht habe, ob Touren geben, andere Sprachen sprechen (allerdings sprachen übrigens auch alle

Ansprechpartner in den drei Projekten gutes Englisch!), auf neue Menschen zugehen und und und. Alles das hat mich unglaublich in meiner persönlichen Entwicklung vorangebracht und war mal Balsam von Feinstem für mental growth! Daran, wie sehr ich persönlich gewachsen bin, erinnert mich nun jedes Mal mein Pura-Vida-Tattoo an meinem Handgelenk, das ich mir im Wildlife-Projekt in Costa Rica von einem Tattoo-Artist, der dort regelmäßig kam, habe machen lassen. Unglaublich! Vor wenigen Jahren noch hätte ich mir nie vorstellen können, einmal ganz alleine in einen fremden Kontinent zu fliegen und solche Sachen zu machen. Da wäre ich zu der Zeit noch viiieeel zu schüchtern, ängstlich und introvertiert für gewesen.

Insgesamt kann ich jedem so eine Reise daher nur ans Herz legen. In welchem Sinne? Ganz einfach: Pura Vida!

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